Neue Wehrführung
Die Raibacher Freiwillige Feuerwehr hat mit Florian Frühwein einen neuen Wehrführer. Für dieses Amt stand der bisherige Wehrführer Jan Goll nicht mehr zur Verfügung. Frühwein wurde bei der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus gewählt, ebenso Markus Hofmann als stellvertretender Wehrführer (bisher Falko Fischer). Patrick Stöckel, Christian Seipel und Robert Schwebel wurden als Beisitzer einstimmig in den Feuerwehrausschuss gewählt.
Von links nach rechts:
Jan Goll, ehemaliger Wehrführer,
Christian Seipel (Beisitzer),
Falko Fischer, ehemaliger stellvertr. Wehrführer,
Robert Schwebel (Beisitzer),
Florian Frühwein, neuer Wehrführer,
Patrick Stöckel (Beisitzer) und
Markus Hofmann, neuer stellvertr. Wehrführer.
Ebenso einstimmig konnte Christian Seipel als Jugendfeuerwehrwart bestätigt werden, der zuvor bei der Hauptversammlung der Jugendfeuerwehr gewählt worden war. Er folgt damit Robert Schwebel, dem bisherigen Jugendfeuerwehrwart, nach.
Zur Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus begrüßte Vorsitzender Reinhold Fischer viele Mitglieder und Gäste der Feuerwehr Raibach, darunter Bürgermeister René Kirch, Ortsvorsteherin Claudia Harms und Wolfgang Schlander, Mitglied des Ortsbeirats. Danach verlas der Vorsitzende des Feuerwehrvereins seinen Bericht für das zurückliegende Jahr.
Der Verein hatte Ende 2022 einen Mitgliederstand von 171, sieben Mitgliedern mehr als 2021. Einige Veranstaltungen konnten im Gegensatz zu den von Corona beeinträchtigten Vorjahren wieder durchgeführt werden, unter anderem am Kerbsamstag das Oktoberfest, die Weihnachtsfeier mit Wanderung zum Weihnachtsmarkt nach Heubach, wobei der gemütliche Teil mit kulinarischen Schmankerln dann im Raibacher Feuerwehrhaus stattfand, Besuch des Kreisfeuerwehrtages in Münster sowie Fahrt nach Dorndiel zur Fahrzeugübergabe und Feier des Sommerfestes. „Mit drei Mannschaften haben wir am Ortsvereinsschießen beim Schützenverein teilgenommen.“
Weiterhin war man beteiligt bei zwei Veranstaltungen der evangelischen Kirchengemeinde Raibach, die zur Vorbereitung des diesjährigen Jubiläums „300 Jahre Kirche in Raibach“ dienten. Für 2023 ist zudem eine Fahrzeugeinweihung mit anschließendem Grillfest geplant, ebenso Oktoberfest, Wanderung der Einsatzabteilung sowie Weihnachtsfeier. Vorsitzender Fischer dankte schließlich allen, „die sich für die Feuerwehr einsetzen, aber auch bei Feierlichkeiten wie dem Oktoberfest hier sind und mit anpacken“.
Den Bericht des Jugendfeuerwehrwartes für das Jahr 2022 verlas Robert Schwebel. Der aktuelle Mitgliederstand beträgt seinen Angaben zufolge neun Jugendliche. „Im Jahr 2022 wurden 102 Stunden Jugendarbeit geleistet“, berichtete Schwebel. „Diese gliederten sich in 90 Stunden feuerwehrtechnische Ausbildung und 12 Stunden allgemeine Jugendarbeit. Hinzu kommen 160 Stunden der Ausbilder zur Vor- und Nachbereitung, für Sitzungen und Tagungen, sowie für Aus- und Fortbildung.“ Auch im Berichtsjahr habe die Jugendfeuerwehr wieder an verschiedenen Veranstaltungen teilgenommen. Ein Highlight sei dabei die 24-Stunden-Übung gewesen, wo unterschiedliche Gefahrenlagen als Übung durchgespielt worden seien. Das ???-Fragezeichen Turnier wurde im Juni in Raibach ausgetragen, und auch am Kreisjugendfeuerwehrtag Ende Juli nahm man teil.
Im Oktober leistete man Hilfe beim Bücherflohmarkt der Bücherraben, die soziale Projekte unterstützen, wodurch eine Förderung eingereicht werden konnte. „Wir wollen uns durch die einmalige Förderung Latzhosen und Sicherheitsschuhe zulegen.“ Es folgten Spiel ohne Grenzen in Dorndiel, Nachtwanderung in Wiebelsbach und die Weihnachtsfeier, die im letzten Jahr ein wenig anders als die Jahre davor verlief: Nach einer Abstimmung fuhr die Gruppe zur Eisbahn nach Frankfurt. „Ein Riesen Spaß. Bei Pizza, einem guten Film und schlagkaputt fielen wir dann in unsere Feldbetten.“ Schwebel dankte besonders dem Verein, der sich immer wieder für die Jugendfeuerwehr stark mache, unter anderem weitere fünf Feldbetten gekauft habe.
Erfolgreich sei 2023 bereits die Weihnachtsbaum-Sammelaktion im Januar verlaufen. „Die Spenden werden wir für weitere Anschaffungen für die Jugendfeuerwehr nutzen.“ In diesem Jahr warteten wieder weitere Turniere sowie der Kreisjugendfeuerwehrtag Ende Juli, wo zwei Raibacher die Leistungsspange in einer Gruppe der Stadtjugendfeuerwehr ablegen sollen. „Die Nachtwanderung wird dann im November in Richen stattfinden und die Weihnachtsfeier wieder am Jahresende.“ Schließlich dankte Schwebel neben seinem Betreuerteam auch der Einsatzabteilung, die immer unterstütze, gerade bei den Turnieren, die für ein Dorf wie Raibach sehr groß seien.
Der bis dahin noch im Amt befindliche Wehrführer Jan Goll verlas seinen Bericht für das Jahr 2022, in welchem die Feuerwehr Raibach aus 16 aktiven Mitgliedern bestand. „Anfang 2023 sind drei weitere hinzugekommen. Leider können diese nur eingeschränkt an Übungen teilnehmen, da sie keine PSA (Persönliche Schutzausrüstung) haben sowie ein Atemschutzgeräteträger, der seit acht Monaten auf eine Ersatzjacke wartet.“ Zwei Aktive hätten erfolgreich an Lehrgängen teilgenommen, vier weitere die ADAC-Fahrerschulung besucht.
16 Einsätze seien im Jahr 2022 zu verzeichnen gewesen, so Goll. Unter anderem „vier Brandeinsätze in 24 Stunden, ein Brand im Wald nach Dorndiel, Verkehrsunfall Raibacher Tal, und wir waren beim Muna-Brand in zwei Schichten vertreten.“ Ausflüge der Einsatzabteilung führten nach Münster zum Kreisfeuerwehrtag, außerdem gab es eine Wanderung nach Mömlingen. Dann sprach der scheidende Wehrführer Jan Goll noch Beförderungen aus: Markus Hofmann ist nun Hauptfeuerwehrmann und Sebastian Seipel Feuerwehrmann-Anwärter.
Bürgermeister René Kirch bedankte sich für die geleistete Arbeit und bezeichnete es als eine besondere Verantwortung, die man in der Wehrführung übernehme. Zudem überbrachte er die Grüße von Stadtbrandinspektor und dessen Stellvertreter. „Wir können froh sein, dass wir in jedem Stadtteil eine Feuerwehr haben, auch die kleineren wie hier in Raibach“, sagte Kirch, „damit wir genau die Einsatzstärke haben, die wir brauchen, wenn vor Ort etwas passiert. Egal ob es der Verkehrsunfall oder der Vegetationsbrand ist oder auch die überörtlichen Einsätze.“
Auf die Kritik an nicht bereitgestellter Kleidung, welche zu lange auf sich warten lasse, reagierte der Bürgermeister mit Verständnis. Dies sei eigentlich das Mindeste, was für ehrenamtlich Engagierte selbstverständlich ermöglicht werden müsste. Der Beschaffungsprozess für Feuerschutzkleidung und sonstige Ausstattung solle daher dringend verbessert werden.
Auch die Feuerwehrvereine hätten eine wichtige Bedeutung für alle Stadtteile, betonte der Bürgermeister. Darüber werde die Geselligkeit gelebt, über die Kameradschaftlichkeit nicht nur bei den Einsätzen hinaus, sondern die auch zu Spaß miteinander führe und die gleichzeitig ein großes Angebot für die Bevölkerung in Raibach liefere.
Der Dank von Ortsvorsteherin Claudia Harms galt nicht nur den Aktiven, die jederzeit bereit seien, aufzustehen und loszufahren, wenn Hilfe benötigt werde, sondern auch den Familien der Einsatzkräfte. „Wir hoffen, dass die Wahrnehmung für das, was ihr leistet hier im Ort, jetzt nach der Coronakrise wieder so richtig das Feuer bekommt. Dass die Menschen sehen, was ihr macht, bei Einsätzen, aber auch bei den Übungen.“ Die Arbeit der Feuerwehr solle schließlich im Ort anerkannt werden. „Kommt immer gesund nach Hause“, wünschte die Ortsvorsteherin.
Bild und Text: Dorothee Dorschel